Villes et Champs

Am Stadtrand führt in einer Baulücke ein Weg auf einen Sitzplatz. Was als unberührte Natur erscheint, war eine verwilderte Abfallhalde. Mit wenigen Eingriffen machten wir daraus einen Garten. In einer Bücherkiste liegen Gartenbücher, die zum Nachdenken über „Natur“ anregen. «Si vous possédez une bibliothèque et un jardin, vous avez tout ce qu’il vous faut.» Cicero, Epistulae ad familiares IX, 4, à Varro (rédigées entre 63 et 43 av. J.-C)

Hinter einer Weidenhecke führt ein Weg auf eine Lichtung. Was als unberührte Natur erscheint, ist ein Stück Brache am Stadtrand, entstanden aus einer immer wieder aufgefüllten Deponiegrube. Die Grundstückgrenzen sind mit Wildrosen und Weidensteckhölzern verdichtet. Wildkräuter locken Vögel und Schmetterlinge an, eine Bäckerei streut täglich altes Brot. Das Gezwitscher der Vögel übertönt zeitweise das Rauschen der nahen Autobahn. Weidensteckhölzer bieten einer Sitzbank Schatten. Daneben steht eine Bücherkiste mit einer Auswahl an Gartenbüchern zum gleich lesen oder mitnehmen und zurücksenden. Die Bäckerei, eine Schulklasse, der Postbote und das nahe Altersheim erhalten je eine Digitalkamera, mit der sie täglich den Garten fotografieren und auf einen Blog stellen. Durch das Aufsuchen, durch das Lesen und durch das Fotografieren entsteht ein Prozess, der über den Ort hinausgeht. Neue Geschichten entstehen, die Identität nach Aussen und Innen stiften können. … Alltag …

Bauherr
  • Association «Genève, villes en cultures: Genève, Lancy, Onex, Confignon, Bernex»
Projektdaten
  • Wettbewerb 2013, 1. Preis
  • Projektierung 2013
  • Realisierung 2014
  • Fläche 3'600 m²
Projektteam
  • Literaturwissenschaftlerin: Dr. phil. Barbara Piatti
  • Filmauthor (und Architekt): Marc Schwarz
Jahr
2013
Ort
Genf

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